Wer entscheidet, welche digitalen Technologien wir nutzen? Wer kommt zu Wort und wessen Stimme wird am lautesten gehört? Diese Fragen stellte sich Superrr Lab, ein Think Tank für digitale Themen, und formuliert Prinzipien für einen fairen Einsatz für digitale Technologien, die möglichst allen zu Gute kommen – verfolgt wird dabei ein feministischer Ansatz.
Eigentlich wollen wir digitale Technologien nutzen, um unseren Alltag zu vereinfachen. Manche digitalen Technologien benachteiligen jedoch bestimmte Gruppen von Menschen. Dazu gehören: Menschen mit Behinderungen, Schwarze Menschen und People of Color oder Frauen. Oft genannte Beispiele sind: Internetseiten, die nicht barrierefrei gestaltet sind, Gesichtserkennungssysteme, die Schwarze Menschen falsch identifizieren oder Algorithmen, die eher Männer zum Vorstellungsgespräch einladen als Frauen. Kritikerinnen und Kritiker sprechen dann von diskriminierenden Technologien, weil bestimmte Menschen Nachteile bei der Nutzung dieser Technologien erfahren.
Im Entwicklungsprozess von digitalen Technologien werden nicht immer die Bedürfnisse dieser verschiedenen Menschengruppen berücksichtigt. Da ist es nicht hilfreich, dass genau diese Menschen nicht in den – oft männlich und weißen – Teams vertreten sind, die Technologien entwickeln. Das hat zur Folge, dass ihre Bedürfnisse und Erfahrungen im Umgang mit Technologien zu selten gehört werden.
Hier wird vielleicht schon deutlich, warum das Superrr Lab einen feministischen Ansatz verfolgt, um diesen Problemen entgegen zu wirken: zu wenige Frauen entscheiden mit, wie digitale Technologien gestaltet werden, sind aber von den Auswirkungen direkt betroffen, z. B. in Form digitaler Gewalt gegen Frauen. Doch feministische Herangehensweise bedeutetet nicht nur, Frauen eine Stimme zu geben, sondern auch den vielen Menschengruppen, die zu wenig gehört und benachteiligt werden. Aus diesem Grund entwickelt das Superrr Lab 12 feministische Prinzipien, an denen sich alle orientieren können, um digitale Technologien fair für eine vielfältige Gesellschaft einzusetzen – gemeinsam mit Aktivistinnen, politischen Entscheidungsträgern, Schriftstellerinnen, Designern, Technologinnen, Forschern und Pädagoginnen und mit Förderung der Robert Bosch Stiftung.
Sie sind neugierig geworden welche 12 Prinzipien das Superrr Lab formuliert hat? Hier geht’s zu den Prinzipien!