Das Buzzword Open Source raunt schon eine ganze Weile durch die Welt der Software-Entwicklung. Dahinter steckt die Idee eines offen einsehbaren Quellcodes, also der Code, der eine App oder ein Programm im Kern zum Laufen bringt. Doch was hat das mit Soest zu tun? Eine ganze Menge.
Die Stadt Soest hat sich mit ihrem strategischen Zukunftsprogramm das Ziel gesetzt, bis 2030 eine klimaneutrale „Smart City“ zu sein. Das ist ein großes, aber auch sehr wichtiges Vorhaben, dass sich auf sehr vielen Ebenen bereits angestrebt wird. Ein Aspekt ist der Einsatz von Software, die langlebig ist, offen zugänglich und weiterentwickelt werden kann.
Zwei Open-Source-Projekte der Stadt sind die SoestApp und die Datenplattform. Beide basieren auf Software, deren Quellcode zukünftig öffentlich einsehbar sein wird und von Fachkundigen sogar verändert werden kann. Das heißt aber nicht, dass damit die Projekte der Stadt manipuliert werden können.
Es herrscht aber Software-Etikette
Open Source bedeutet nicht, dass jede Person einfach so den Code einer Software beliebig verändern kann und damit ein Projekt wie die SoestApp manipuliert. Es ist aber möglich, den Quellcode und seine Dokumentation einzusehen und so z. B. Verbesserungen anzuregen, etwa weil bei der Programmierung etwas übersehen wurde oder in der Zwischenzeit bessere Lösungen für ein Problem gefunden wurden.
Das funktioniert nach Regeln der Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Veränderungen können als neue Version des Ursprungscodes veröffentlich, genutzt und weiter geschrieben werden. Dabei entscheidet die jeweilige Open-Source-Lizenz eines Projektes, wie der Code genutzt und verändert werden kann.
SoestApp goes Open Source
Ein wichtiger Vorteil von Open Source ist, dass die Programme auch von anderen genutzt werden können. Das ist auch die Idee bei der SoestApp, die auf der Open Smart City App (OSCA) der Stadt Solingen basiert. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt mit mittlerweile 15 weiteren Kommunen, die zusammen die Codebasis einer CityApp nutzen und diese auch modular weiterentwickeln. Lösungen, die eine Kommune entwickelt, werden dabei allen anderen zur Verfügung gestellt. Das Prinzip dahinter: nicht alles neu erfinden müssen und voneinander lernen.
Aktuell werden im Rahmen dieser Entwicklungspartnerschaft die Open-Source-Lizenzen zur Nutzung des Codes noch geklärt. Sobald die Gemeinschaft sich auf eine Lizenz geeinigt hat, wird der Code dann unter anderem auf der Plattform OpenCode.de veröffentlicht, einer Plattform für ganz unterschiedliche Projekte öffentlicher Verwaltungen, die sich dem Thema Open Source verschrieben haben. Einfach gesagt kann sich damit dann jede Stadt sich eine eigene CityApp nachbauen.