Suche
Places_VR-Festival 2023 – Wir waren da
Es war ein Tag voller spannender Erlebnisse und Tech-Innovationen aus der Welt der „Extended Reality“, kurz XR. Damit sind Technologien gemeint, die unsere eigene Umgebung virtuell und interaktiv erweitern. Auf dem Places_VR-Festival in Gelsenkirchen konnten wir an vielen Erlebnisstationen virtuelle Welten entdecken und uns ein Bild davon machen, was mit der Zukunftstechnik möglich ist: wie sie bei Stadtplanungsprojekten die Beteiligung von Menschen ermöglicht oder Orte aus alten persönlichen Erinnerungen wieder zum Leben erweckt!
Leider war der Freitagnachmittag und somit der erste Tag des Places_Festivals in Gelsenkirchen sehr verregnet. Den VR-Erlebnissen stand dem jedoch nichts im Wege! Gestartet haben wir unsere Tour auf dem Places_Festival Gelände entlang der Bochumer Straße daher mit einer Autorundfahrt: während einer 10 minütigen Fahrt haben wir in einer VR-Welt Monster bekämpft, sind Heißluftballon gefahren und haben Bälle abgeschossen – alles ohne, dass uns übel wurde! Viele kennen es: ein Buch lesen während einer Autofahrt, unmöglich. Das Geheimnis hinter dieser VR-Technologie: der Hintergrund in der VR-Welt bewegt sich simultan mit dem Auto. Sensoren erkennen, wenn das Auto abbiegt und die VR-Welt passt sich automatisch an – das beugt die Übelkeit vor.
Nach dieser kleinen Fahrt ging es in die Welt des virtuellen Homeoffices. Gemütlich in einem Wohnzimmer mit Blick auf Wasserfälle und Palmen sitzen, vor einem die Arbeitsinhalte in riesengroß und der Kollege als Avatar? Alles möglich in der virtuellen Welt.
Danach brauchten wir eine erste kurze Pause vom VR-Brillen tragen. Mit einem iPad konnten wir die Bochumer Straße in viel grüner, mit weniger Autos und vielen Sitzgelegenheiten sehen. Dazu mussten wir nur das iPad auf die Straße richten und wir konnten auf dem Bildschirm die Straße vor uns im neuen Glanz erkennen. Solche AR-Technologien eignen sich zum Beispiel sehr gut für die Beteiligung von Bürgern. Denn Ideen können direkt in die aktuelle Umgebung vor einem platziert werden und sind viel anschaulicher.
Nach einer Pause mit Burgern, Kaffee und Kuchen ging es weiter in den „Supermarkt der Ideen“. In einem ehemaligen und heute leerstehenden Supermarkt haben wir uns nochmal VR-Brillen aufgesetzt und sind in die Erlebniswelten von anderen eingetaucht: Helge hat die Erfahrung gemacht als sehbeeinträchtigte Person an einer Haltestelle den richtigen Bus finden zu müssen, Leonie ist in der Erinnerung einer Immigrantin aus Vietnam in eine Tabakfarm gereist und Elisabeth wurde von unzähligen Mosquitos umschwirrt, die sie immer wieder mit den gleichen Aussagen bombardiert haben: Wo kommst du her? Kann ich deine Haare anfassen? Du sprichst aber gut deutsch!
VR-Welten werden nämlich auch dafür genutzt, um für bestimmte Themen zu sensibilisieren, aufmerksam zu machen oder ein Verständnis zu schaffen: Wie erlebt ein Sehbeeinträchtiger seine Umgebung? Wie können wir Erinnerungen und vergangene Orte von Menschen für andere erlebbar machen? Wie können weiße Menschen die diskriminierenden Erfahrungen von Menschen mit Migrationshintergrund besser verstehen?
Insgesamt zwei Tage lang konnten auf dem Festival alle möglichen Anwendungen aus den Bereichen Virtual und Augmented Reality ausprobiert werden. Nochmal zu Erklärung:
Virtuelle Realität (VR) ist das völlige Eintauchen in eine dreidimensionale digitale Welt mit einer VR-Brille.
Augmented Reality (AR) bzw. Erweiterte Realität bedeutet, dass man seine Umgebung sehen kann, sie aber beispielsweise auf dem Handybildschirm durch Bilder, Filme oder Animationen überlagert wird.
Beide Technologien werden gerade intensiv weiterentwickelt und auf dem Places_VR-Festival konnte man viele neue Ideen ansehen – wir haben nur einen kleinen Ausschnitt gegeben. Wer mehr über das Programm erfahren möchte kann hier reinschauen: www.places-festival.de
In diesem Jahr standen fünf Themenbereiche im Fokus, die es an außergewöhnlichen Orten entlang der Bochumer Straße zu entdecken gab:
Das Besondere an diesem Festival in Gelsenkirchen ist, dass es nicht nur für Fachleute konzipiert ist, sondern für alle Neugierigen, die Lust haben, neue Technologien auszuprobieren.
Wir haben an unterschiedlichsten Stationen VR-Billen aufgesetzt und haben z. B. einen Einblick bekommen, wie schwierig es sein kann, mit einer Seheinschränkung den richtigen Bus zu finden. Oder wie die Reha mit einer Prothese aussehen kann. Oder wie sich VR-Spiele anfühlen, die die Fahrt im echten Auto in ihre Welt einbauen. Aber auch die zukünftige Gestaltung der Bochumer Straße in Gelsenkirchen war ein Thema, und was die Menschen von den Entwürfen halten; vielleicht mit viel mehr Grün und weniger Autos? Die (virtuelle) Zukunft wird es zeigen.
Stadtlabor Soest
Marktstraße 20
59494 Soest
stadtlabor@soest.de
02921/103-5229
Erklärung zur Barrierefreiheit
Barriere melden | Leichte Sprache
Impressum | Datenschutz
Suche