Der ernste Blick in die Ferne, ein Artefakt in der Hand und häufig etwas Taubenmist auf dem Kopf – die Statuen der Dichter und Denker dieser Lande vereint oft eins: Sie stellen meistens Männer dar. Das Kunstprojekt denkFEmale hält dagegen und setzt sich mit Augmented-Reality-Statuen für mehr Diversität im öffentlichen Raum ein.
„Wem gehört eigentlich der öffentliche Raum?” Mit dieser Frage setzt sich das Team des Projekts denkFEmale auseinander. Im Fokus stehen dabei Statuen in München, denn die repräsentieren zu 95 % Männer, obwohl viele Frauen die Geschichte Münchens ebenso intensiv geprägt haben. An zehn Standorten in der Stadt können jetzt virtuelle Frauendenkmäler besichtigt werden, die zeigen, wie divers die Stadthistorie ist.
AR made in München
Ins Leben gerufen werden die Kunstwerke durch Augmented Reality (AR), also erweiterte Realität. Das funktioniert so, dass virtuelle 3D-Objekte an bestimmten Standorten über einen QR-Code aufgerufen und dann auf dem Smartphone-Bildschirm angezeigt werden können. Die Frauendenkmäler wurden von Studierenden der Medieninformatik an der Ludwig-Maximilian-Universität der Hochschule für Fernsehen und Film München erschaffen. Sie gliedern sich ein in insgesamt 31 AR-Kunstwerke, die auf dem Münchner Stadtgebiet verteilt sind und zusammen von denkFEmale und der Initiative #MakeUsVisible zum virtuellen Leben erweckt werden.
Den Anfang machte New York City
Auslöser für die Kunstinstallationen ist das Projekt #MakeUsVisible, dass in New York City im März 2022 seinen Anfang fand und seit Herbst auch in München und Venedig vertreten ist. Dabei liegt der Fokus auf lokalen Persönlichkeiten, die auch vor Ort ausgesucht werden. Ziel ist es, die Diskussion um Chancengleichheit und Gerechtigkeit zu fördern und diese auch in den öffentlichen Raum zu übertragen. Das Projekt stellt dafür ein Rahmenwerk zur Verfügung, dass auch von anderen Städten genutzt werden kann.
Mehr Infos zu den Projekten gibt es auf denkfemale.com, makeusvisible.io und bdigital.bayern.de.