Frickeln für ein Vogelhaus

Ton, Kamera, Licht – Bühne frei für die Vögel in den Soester Gärten! Am Samstag, 3.6.2023 haben engagierte Soesterinnen und Soester zusammen mit Studierenden der Uni Münster und dem stadtLABOR smarte Vogelfutterstationen für den Garten selbst gebaut.

Welche Vögel fliegen eigentlich im heimischen Garten ein und aus? Dieser Frage geht das Projekt Wie divers ist mein Garten? auf den Grund, das von den Studenten Tom Niers, Jan Stenkamp und Nick Jakuschona von der WWU Münster ins Leben gerufen wurde.

Zusammen mit den Studierenden haben 15 Soesterinnen und Soester Anfang Juni smarte Vogelfutterstationen für ihren heimischen Garten gebaut. Dazu gehörte nicht nur das Zusammensetzen des kleinen Holzhauses, sondern auch das Verkabeln eines Mini-Computers und dem Kalibrieren der Sensoren.

Vom Hobbybastler bis zum Techniknerd – Alle waren willkommen

Das Schöne an dem Projekt ist, dass keine Vorkenntnisse nötig sind. Die Futterstationen waren für den Workshop als fertiger Bausatz vorhanden, der mit einer Anleitung selbstständig zusammengebaut werden konnte – was auch sehr gut geklappt hat, wie wir aus eigener Erfahrung sagen können. Bei der Einrichtung der Technik haben die Studenten Tom, Jan und Nick allen unter die Arme gegriffen, denn für das Einrichten der Kamera und das Kalibrieren der Waage waren dann doch ein paar Coding-Kenntnisse gefragt.

Was macht ein Vogelhaus ‘smart’?

Wie sich andeutet sind die Vogelfutterstationen mit allerlei Technik ausgestattet: Kamera, Mikro, Waage, Sensoren für Temperatur und Luftfeuchtigkeit sowie einem Raspberry-Pi (Mini-Computer) und einem Stromanschluss. Sobald ein Vogel auf dem Häuschen landet, um zu futtern, springen alle Sensoren an und senden die Daten an einen Server, wo sie von einer künstlichen Intelligenz (KI) interpretiert werden.

Diese KI bestimmt automatisch die Vogelart und gibt die gesammelten Daten an die Website mit den verschiedenen Standorten weiter, wo jede einzelne Station eingesehen werden kann. Die gesammelten Daten dienen dem Monitoring der Biodiversität im eigenen Garten. Je mehr Stationen also in Betrieb genommen werden, umso besser wird die Datenlage und umso mehr lernt die KI dazu, um Vögel noch genauer bestimmen zu können. Das Schöne daran: Alle können mitmachen.

Citizen Science: Alle können mitmachen

Das Projekt ist ein sogenanntes Citizen-Science-Projekt. Das bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger ein unmittelbarer Teil der Wissenschaft werden können. Die Stationen im eigenen Garten können jederzeit über die Website aufgerufen werden und so lässt sich ganz komfortabel nachvollziehen, wann welche Vögel zum Fressen vorbeigekommen sind – mitsamt eines kleinen Videos.

Für alle Neugierigen gibt es alle Details auch online zu sehen; hier für den Bausatz inkl. Technik und hier für die Software.

Bildquelle: mario gorniok

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