Skip to main content
  • Das Bild zeigt das stadtLABOR Soest von außen. Es ist bereits Abend, aber durch die großen bodentiefen Fenster scheint Licht auf die Straße und reflektiert sich in auf dem regennassen Boden. Drinnen sind viele Menschen zu sehen, die in eine Diskussion vertieft sind.

    Bildquelle: stadtLABOR Soest

Datenschutz & Digitalisierung – ein Reizthema?

Erstellt am: 27.11.2024

Dass ein vermeintlich kühles Thema wie Datenschutz zu hitzigen Diskussionen führen kann, hat sich auf unserem After Work Austausch am 13.11.2024 gezeigt. Ein Rückblick.

Es war ein Abend, der sich einer simplen Frage mit komplexer Antwort gewidmet hat: Warum klappt es mit der Digitalisierung in Deutschland nicht? Durch den Abend hat uns Dr. Michael Neubauer begleitet, der mit mehr als 40 Jahren Berufserfahrung in der IT Branche und als ehemaliger Geschäftsführer der Südwestfalen IT viel Insider-Wissen mitbringt.

Eine Frage, viele Antworten

Michael Neubauer macht es einfach und bricht anhand von fünf Thesen die Herausforderungen runter, die Deutschland und insb. Behörden und Kommunen mit der Digitalisierung haben:

These 1: Die Eigenständigkeit von Behörden sorgt dafür, dass man sich überall separat identifizieren muss und keine übergreifende ID genutzt werden kann.

These 2: Angst vor Datenschutzbeauftragten sorgt für ein große Vorsicht, obwohl in den letzten Jahren primär gegen Datenschutzverstöße im Bereich Social Media geklagt wurde, nicht im Bereich der öffentlichen Verwaltung.

These 3: Was-wäre-wenn-Syndrom sorgt für Angst vor Eventualitäten oder möglichen Problemen und bringt zögerliche Haltung bei der Umsetzung mit sich.

These 4: Geregelt wird das Wie, aber nicht das Was und dabei stehen häufig juristische Fragen im Vordergrund.

These 5: Bürger klagen gegen alles und es gibt zu wenig Zuspruch und Bereitwilligkeit aus der Bevölkerung.

Lebhafte Datendiskussion

Dass Datenschutz ein durchaus emotionales Thema sein kann, hat die Diskussion zum Vortrag gezeigt. Wann ist er sinnvoll, wann nicht? Ist es okay, wenn Bürgerinnen und Bürger nur eine (Steuer-) Nummer sind oder darf das nicht sein? Warum muss man sich bei jeder Behörde anders melden und ausweisen? Diese Fragen haben das Publikum beschäftigt und selten gab es eine so intensive Diskussion mit spannenden Standpunkten beim After Work Austausch.

Denn letztlich ist die Frage, wie viele personenbezogene Daten an einer Stelle kulminiert werden dürfen und für Behörden einsehbar sind. Darf es umfassende Personenprofile geben? Werden wir dadurch zu gläsernen Menschen? Alles Fragen, die die Gäste im stadtLABOR beschäftigt haben.

Das Video zum Vortrag gibt es hier.