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  • Foto: Pexels (Pixabay)

Kann jetzt jeder programmieren?

Erstellt am: 27.07.2023

Es gibt aufregende Entwicklungen in der Programmierwelt: Es sieht so aus, als ob das Programmieren für uns alle greifbarer wird! Was normalerweise viele Zeilen Code benötigt, soll dank Low-Code-Plattformen mit visuellen Hilfsmitteln für jede und jeden möglich sein. Man schiebt ein paar Kästen auf dem Bildschirm zusammen und, schwupps, ist die eigene Anwendung entstanden.

Aber worum geht es bei Low-Code überhaupt? Anstatt Befehle in komplizierten Programmiersprachen zu verfassen, basieren Low-Code-Plattformen auf visuellen Modellierungsverfahren. Mit diesen Plattformen können Funktionalitäten aus einer Palette von vorgefertigten Modulen ausgewählt und miteinander verbunden werden. Das Beste daran: Man muss kein IT-Experte sein! Mithilfe des Baukastenprinzips und durch eine einfache grafische Darstellung können sich auch diejenigen in der Programmierung entfalten, die bisher keine Coding-Erfahrung haben.

Low-Code-Plattformen als Beschleuniger der Verwaltungsdigitalisierung?

Die Programmierung von Anwendungen kann oft zeitraubend und ressourcenintensiv sein. Aber mit Low-Code ist das ein Ding der Vergangenheit. Statt lange auf die IT-Abteilung warten zu müssen, können Endnutzerinnen und -nutzer einfach selbst Hand anlegen und eigene Anwendung programmieren.

Ein Vorteil, den auch der öffentliche Sektor bereits erkannt hat. Das Softwareprojekt MODUL-F, die von der Stadt Hamburg in Kooperation mit Dataport entwickelte Plattform, hat ein klares Ziel vor Augen: Die Verwaltungsdigitalisierung auf die nächste Stufe zu heben!

Noch steht MODUL-F den Kommunen nicht zur Verfügung, doch es gibt bereits einige Konkurrenz auf dem Markt. In anderen Sektoren sind Low-Code-Plattformen bereits standardmäßig eingezogen und finden in vielen verschiedenen Bereichen Anwendung, von kleineren Datenbankanwendungen bis hin zu kompletten mobilen Apps.

Brauchen wir zukünftig dann noch Programmiersprachen?

Bei aller Begeisterung für Low-Code-Plattformen müssen wir auch ein paar Punkte im Blick behalten. Bei komplexeren Anwendungen stoßen diese Plattformen an ihre Grenzen. Das Baukastenprinzip, was die Programmierung vereinfacht, kann auch zu Einschränkungen der Anpassungsmöglichkeiten der Software führen. Zudem kann die Integration von Low-Code-Lösungen in bereits bestehende Systeme manchmal ganz schön kompliziert werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass Low-Code-Plattformen die klassische Programmierung (noch) nicht vollständig ersetzen können. Grade die Kombination aus klassischer und Low-Code-Programmierung bietet aber ein enormes Potenzial zur Beschleunigung der Digitalisierung.