„Der digitale Wandel ist in der Verwaltung spürbar“ – Soester Gesichter
Erstellt am: 27.11.2024
Digitalisierung hat viele Gesichter – Soest auch. In unserer Reihe „Soester Gesichter“ sprechen wir mit Personen, die in Soest leben oder arbeiten und erfahren, was aktuelle Themen und der digitale Wandel mit ihrem (Berufs-)Leben machen.
Wir haben uns mit Aya Hamadeh unterhalten, eine Kollegin aus der Soester Stadtverwaltung. Aya Hamadeh ist im Libanon geboren und 2022 nach Soest gezogen.
Hallo Aya, schön, dass du da bist! Stell dich gerne einmal kurz vor, wer bist du, wo arbeitest du und wie bist du dazu gekommen.
Mein Name ist Aya, ich bin 25 Jahre alt, ich bin Palästinenserin, aber geboren und aufgewachsen im Libanon und lebe seit 10 Jahren hier in Deutschland. Ich habe 8 Jahre in Warstein gelebt. Dort habe ich mein Abi absolviert und danach habe ich mit meinem Studium hier in Soest angefangen.
Nach Corona bin ich mit meiner Familie nach Soest umgezogen und dort haben wir eine Einladung von der Stadt Soest bekommen. Die Stadt Soest hat damals nämlich eine Veranstaltung für die neuen Soesterinnen und Soester veranstaltet. Also wir haben an dieser Veranstaltung teilgenommen und während dieser Zeit war ich auf der Suche nach einer Praktikumsmöglichkeit und ich habe dann dort mein Glück versucht und mich für ein Praktikum beworben. Genau, so bin ich zur Stadt Soest gekommen.
Wie lange arbeitest du denn jetzt schon bei der Stadt und was sind deine Aufgaben?
Seit April 2023. Angefangen mit einem fünf-monatigem Praktikum und mittlerweile auf Minijob-Basis in der Abteilung Personal.
Als ich Praktikanten war, hatte ich verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel das Durchgehen von Bewerbungen, die Gestaltung von Flyern, damit wir ein bisschen Werbung für die Karrieremöglichkeiten bei der Stadt machen können.
Ich habe auch an verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Besonders spannend war die Arbeit mit den Azubis, da habe ich zum Beispiel eine digitale Stadtrallye erstellt. Jetzt als Minijobberin kümmere ich mich um die Digitalisierung der Akten von Beamten und Tarifbeschäftigten und ab und zu unterstütze ich die Abteilung bei diversen Aufgaben.
Was schätzt du denn besonders an der Arbeit in der Stadtverwaltung?
Ich liebe die Arbeitsatmosphäre in der Abteilung. Alle Kolleginnen und Kollegen sind super nett und sehr hilfsbereit. Mir gefällt besonders die Vielfalt meiner Aufgaben. Jetzt als Minijobberin ist es total spannend zu sehen, welche verschiedenen Personen bei der Stadt arbeiten.
Eins unserer Themen hier im stadtLABOR ist ja Digitalisierung. Wie digital arbeitest du und wie erlebst du die Digitalisierung und den digitalen Wandel hier in der Verwaltung?
Ich arbeite überwiegend digital. Also am Computer, mit speziellen Programmen usw.
Ich finde, dass der digitale Wandel hier spürbar ist. Man sieht schon, dass sich viele Arbeitsprozesse verändern – also sie werden schneller und effizienter und auch einfacher. Das ist für uns alle eine Erleichterung. Zum Beispiel die Bewerbungen. Die bekommen wir online statt per Post zugeschickt und wir können sie auch online bearbeiten. Manchmal finden die Vorstellungsgespräche selbst online statt. Es gibt auch die Möglichkeit von zu Hause aus im Home Office zu arbeiten.
Ja, also man merkt schon, dass sich was verändert hat und dass Digitalisierung unser Leben teils einfacher und schneller gemacht und es spart uns viel Zeit.
Gibt es denn trotzdem Herausforderungen?
Ja, die technischen Probleme zum Beispiel. Wenn ein spezielles Programm nicht mehr funktioniert – wo kann ich dann die Akte archivieren oder speichern? Das ist auch problematisch. Auch der Cyberangriff Ende letzten Jahres – das war ein großes Thema in der Verwaltung, das hat z. B. unsere Kommunikation mit der externen Welt schwierig gemacht und wir konnten auf vieles nicht mehr zugreifen.
Was macht denn für dich eine lebenswerte Stadt aus? Du hast ja erzählt, du bist viel umgezogen, du hast unterschiedliche Länder kennengelernt.
Für mich ist eine lebenswerte Stadt da, wo die Menschen sich wohlfühlen, zum Beispiel durch gute Infrastruktur, verschiedene Freizeitangebote für einzelne Menschen – vor allem auch für junge Menschen. Auch die kulturelle Vielfalt. Das haben wir total bemerkt, als im August das Stadtjubiläum „1400 Jahre Soest“ gefeiert wurde. Die Menschen sind alle zusammengekommen und es gab verschiedene Freizeitangebote. Ich finde es toll wie vielseitig die ganze Veranstaltung war, auch die ganzen Essensstände aus aller Welt. Das war echt schön, es entstand ein schönes Gefühl von Gemeinschaft in der Stadt.
Soest ist für mich eine lebenswerte Stadt. Die Stadt kümmert sich um die Bürger. Das finde ich super. Aber es gibt auch manche Probleme, wie zum Beispiel die Wohnungssuche, das habe ich ja selbst erlebt. Es ist sehr schwierig momentan. Und wenn man was findet, dann ist das sehr teuer. Man denkt, ok, wohne ich jetzt in München oder Berlin? Die Busanbindungen sind zum Beispiel auch nicht so optimal – man muss viel warten (lacht).
Dann komme ich auch schon zu meiner letzten Frage. Was wünscht du dir für die Soester Zukunft?
Dass die Stadt Soest weiterhin offen und vernetzt bleibt auch ein bisschen moderner zu sein und gleichzeitig nachhaltig zu bleiben.